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Hand in Hand with a friend Vorlesen

27. Mai 2015

Das Miteinander Theater hatte große Premiere

Das "Miteinander Theater"
Das "Miteinander Theater"

Das Theater ist für uns wie eine kleine Familie“, sagt Hannah Pannekes, eine der Schauspielerinnen des Theaters. Sie ist Schülerin am Lise-Meitner-Gymnasium in Willich-Anrath und besucht die achte Klasse. Zusammen mit 12 weiteren Schülern und 14 Bewohnern der Lebenshilfe-Wohnstätte „Haus Anrode“ der Lebenshilfe Kreis Viersen e.V. hatte sie vor kurzem ihren großen Auftritt. Ein letztes Mal wurde untereinander abgeklatscht und dann ging es auf die Studiobühne 1 der Fabrik Heeder in Krefeld. „Heute und Gestern sind wir Jetzt – ein Stück vor und zurück“, so der Name des selbst erarbeiteten Stücks. „Es ist eine Generationengeschichte, in dem Enkel ihre Großeltern besuchen und diese von früher erzählen. Da in unserem Ensemble auch BewohnerInnen spielen, die im dementiellen Abbau begriffen sind, war die Idee, dass die Welt der Erinnerungen ganz aktuell lebendig wird. Dies verwirrt die Generation Schüler nicht nur, sondern versetzt sie auch in Erstaunen, weshalb sie dann ganz selbstverständlich diese, ihnen fremde Welt mittels ihrer Handys festhalten“, erläutert Christine Schierbaum, Leiterin des Theaters. So spielten die Szenen beispielsweise im Kohlenkeller, auf dem Jahrmarkt oder im Gemüsegarten.

Ein Jahr hatte man jeden Mittwoch in den Räumen des Gymnasiums geprobt. Das Miteinander begann dabei schon immer damit, dass die Schüler die Menschen mit Behinderung in der Wohnstätte abholten. Darüber hinaus war es während der Proben und beim Basteln der Requisiten immer eine Begegnung auf Augenhöhe. Ideen der Schüler sowie der Bewohner wurden in das Stück integriert.

Das Stück besticht durch seine Unvorhersehbarkeit auf der Bühne. Es wurde bewusst auf ausformulierte Dialoge verzichtet. Schüler Lars Müthing sagt dazu: „Natürlich ist es auf der Bühne nicht einfach, da man beim Schauspielen immer wieder improvisieren muss. Ganz besonders, wenn man eine andere Antwort gesagt bekommt, als eigentlich abgemacht war. Aber so konnte man auch immer wieder selbst die Texte entwickeln. Das fand ich gut.“ Die Freude über diese besonderen „Einlagen“ war bei Publikum und Schülern nicht zu überhören. Doch der Erzählfaden riss nie ab. Das Zusammenspiel von Schülern und Menschen mit Behinderung war herausragend, auch wenn die großen Mono- oder Dialoge den Schülern gehören. Die Menschen mit Behinderung erzeugten dagegen Spannung durch Mimik und Gestik.

Zum Abschluss sangen drei Chorschülerinnen das Lied „Hand in Hand with a friend“ und alle fassten sich an den Händen – schöner und passender konnte das Stück nicht enden. So waren auch die Zuschauer hin und weg: „Dass die Teenager so toll mit den Menschen mit Behinderung umgehen, sodass das Miteinander wirklich spürbar wird, das hat mich vollkommen beseelt“, sagt Heike Porten.

Das nächste Mal wird das Stück am 19. September auf der Bühne des Gymnasiums aufgeführt.

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