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Peerberater Ausbildung erfolgreich bestanden. Vorlesen

24. Jun 2022

Unsere Peerberater Natalie Grätsch, Nina Ueckert und Josef Heckers haben am 24. Juni ihre Ausbildung zu zertifizierten (das heißt offiziell anerkannten) Peerberater*innen erfolgreich beendet.

Haben ihre Ausbildung als Peerberater*innen abgeschlossen (v.l.n.r.): Hans-Josef Heckers, Nina Ueckert und Nathalie Grätsch.
Haben ihre Ausbildung als Peerberater*innen abgeschlossen (v.l.n.r.): Hans-Josef Heckers, Nina Ueckert und Nathalie Grätsch.

Zum Abschluss haben sie eine Urkunde erhalten, die ihre Fähigkeiten und erworbenen Kenntnisse bestätigen. Wir gratulieren ganz herzlich und wünschen den stolzen Absolventen (das heißt Prüflinge) viel Erfolg bei ihrer Arbeit.

Uff, und was heißt das jetzt? Also mal von vorne:

Was sind Peerberater?

Peerberater sind Menschen, die andere Menschen über ihre eigenen Erfahrungen beraten. Das Wort „Peer“ (gesprochen „Pier“) kommt aus dem Englischen und heißt so viel wie „Seinesgleichen“ oder auch „Gleichgestellter“.

Immer noch schwierig!

Es geht darum, Menschen zu beraten. Und zwar mit dem, was sie selbst erlebt haben. In den Bereichen, wo sie selbst Erfahrungen gemacht haben. Wo sie wissen, was gut und was schlecht funktioniert hat. Ein Beispiel: Karla lebt in einer Wohnstätte. Die Betreuer sagen, sie könnte auch ambulant betreut Wohnen. Karla hat 1.000 Fragen. Wo bekomme ich mein Taschengeld her; was esse ich am Samstag zu Mittag; wie komme ich ins HPZ, wenn mich morgens kein Betreuer weckt usw. Jemand, der das schon erlebt hat, kann Antworten geben, die Karla versteht. Das ist dann eine Peerberatung.

Wo kommen die Peerberater her?

Der Landschaftsverband (LVR) hat ein Programm geschaffen. Menschen mit Behinderung werden geschult, um andere Menschen mit Behinderung beraten zu können. Die können von allen Trägern kommen. Egal ob z.B. HPH, Lebenshilfe, Caritas oder Diakonie. Wer glaubt, er kann Erfahrungen weitergeben, kann sich bewerben. Es gibt in Viersen schon eine ganze Menge Peerberater. Einige werden von der Lebenshilfe Kreis Viersen e.V. betreut, andere vom HPH Netzwerk West. Sie treffen sich regelmäßig und bereiten ihre Arbeit vor. Der LVR unterstützt diese Arbeit und finanziert Assistenten und Material.

Was müssen Peerberater lernen?

Wer andere beraten will, muss einiges Wissen. Das lernt man in einer Fortbildung beim LVR in Köln. Gute „Lehrer“, Sabine und Bernd, haben mit den Kandidaten erarbeitet, wie eine Beratung aussehen müsste, damit der Beratene etwas davon hat, zum Beispiel:

eine nette Umgebung, eine freundliche Ansprache,
jemand der gut zuhören kann,
Verschwiegenheit, damit man einander vertrauen kann,
das Berater*innen merken, wann sie nicht mehr alleine weiterkommen,
Wissen um das Umfeld (Schlauprechwort: Sozialraum) des/ der Beratenden,
andere Beratungsstellen und Ansprechpartner*innen kennen,
und noch viel mehr.

Das ist schon eine ganze Menge und so hat diese Ausbildung auch 2 Jahre gedauert. Zugegeben, Corona hatte auch mit Schuld an der Länge. Einmal im Monat sind wir am Samstagmorgen nach Köln zum LVR gefahren. Berater*innen aus dem ganzen Rheinland kamen zusammen. Dort haben Susanne und Bernd die Lektionen, die sie vorbereitet hatten, mit viel Spaß, aber auch mit sehr viel Engagement rübergebracht. Auch Grundwissen zum Sozialrecht, Gesprächsführung, Psychologie usw. gehörten dazu. Am frühen Abend waren wir dann wieder zu Hause. Müde, voll mit neuen Erfahrungen und zufrieden.

Und was jetzt?

Jetzt wollen die Peerberater gerne ihr erworbenes Wissen in die Praxis umsetzen. Obwohl - eigentlich haben sie das schon in den letzten Monaten getan. Auf Probe sozusagen. Aber jetzt haben sie offiziell die Erlaubnis und die Qualifikation dazu. Eigentlich war zur Übergabe der Urkunden höchster Besuch angesagt. Herr Lewandrowski, Leiter der Abteilung „Soziales“ im LVR, hatte sich angekündigt. Leider hat auch er erfahren müssen, dass Corona immer noch nicht vorbei ist. Positiv ist daran nur das Testergebnis. Aber die Übergabe durch die Coaches (Schlausprechwort für Lehrer) war nicht weniger würdevoll. Unter dem Jubel der anderen Teilnehmer wurden die Urkunden in Empfang genommen.

Wie komme ich denn jetzt an so eine Peerberatung?

Da gibt es zwei Möglichkeiten. Die Peerberater sind telefonisch und per E-Mail (info@kokobe-viersen.de) erreichbar. Die Telefonnummern lauten 01 52 09 31 47 56 oder 01 76 60 77 81 39. Dann macht man Ort und Zeit aus. Schon kann die Beratung stattfinden. Das geht auch per E-Mail oder WhatsApp. Die Adresse vom Büro lautet Alter Markt 3 in 41751 Viersen-Dülken.

Oder man nimmt an Beratungsterminen teil, die schon feststehen. Peerberater*innen und KoKoBe Berater*innen bieten regelmäßig ihre Dienste an. Z.B. in den Werkstätten des HPZ, in Schulen, in Wohnstätten usw. Da kann jeder ohne Termin hinkommen und sich beraten lassen.

Den frisch gebackenen Peerberatern nochmals herzliche Glückwünsche!

Klaus Simonsen
Begleiter der Peerberater*innen-Ausbildung

Peer Beratung
Alter Markt 3
41751 Viersen-Dülken
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